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Fischschutzvereins  

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Die Hege der Fischbestände

Der Fischschutzverein verbessert Lebensräume und nimmt Fischbesatz vor

von Hubert Linden

 

Gute Fischbestände und zufriedenstellende Fangergebnisse sind nicht selbstverständlich. Um sie zu erreichen benötigen unsere Fische gute Lebensräume. Das beginnt schon bei den Laichplätzen. Kieslaicher benötigen ein Substrat, das den Eiern ein „gutes Nest“ bietet damit sich diese optimal entwickeln können. Haftlaicher benötigen die weiche Unterwasserflora um die Eier abzulegen. Dann benötigt die Brut geeignete Einstände wo sie Nahrung findet und z. B. nicht von der ersten Hochwasserwelle verdriftet wird. Schließlich benötigen auch die heranwachsenden Fische Lebensräume nach ihren jeweiligen Bedürfnissen, z. B. reichlich Nahrung und Unterstände zum Schutz vor Kormoranen.

Naturflüsse haben das alles in reichlichem Maße. Unsere Sieg ist aber schon lange kein Naturfluss mehr. Menschen haben Sie nach ihren vermeintlichen Bedürfnissen in ein enges Bett gepfercht, sie in Gänze verlegt um die Autobahn zu bauen und sie mit Querbauwerken (Wehren) ihrer natürlichen Fischwege beraubt

Heutzutage können wir froh sein, dass wir wieder eine gute Wasserqualität in der Sieg haben. Die bringt uns die Meerforelle und den Lachs zurück. Aber wie schwierig sich das Unterfangen gestaltet, deutet darauf hin, dass die Wasserqualität allein noch keine Lachsbestände macht. Das ist bei anderen Fischarten ähnlich. Manche haben überhaupt keine oder nur noch wenig Laichmöglichkeiten. Deshalb müssen wir z. B. Karpfen Hechte und Zander besetzten um sie zu erhalten.

Die Fotos zeigen unsere Mitglieder beim Fischbesatz im Herbst 2012.

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Der Fischbesatz soll die nur mangelhafte oder gar nicht mehr stattfindende natürliche Vermehrung der Fischbestände ausgleichen. Damit das erfolgreich geschieht muss einiges bedacht werden. Die Besatzfische müssen in Alter und Größe stimmen, damit sie geeignete Nahrung finden und nicht selbst gleich Beute der vielen Kormorane werden. Aber die Besatzmaßnahmen des Fischschutzvereins sind erfolgreich. Das zeigen die Eintragungen in den Fanglisten. In neuerer Zeit zeigen das auch die Fänge wieder zahlreicher Rotaugen.

Und dort, wo es geht, müssen auch Lebensräume verbessert werden um Fischbestände zu heben. Beispiel ist der Mülldorfer Altarm. Dieser ist an seiner Stelle die einzige Ausweichstelle für Jungfische bei Hochwasserschüben und das einzige Winterlager für mannigfaltige Arten weit und breit. Aber das Altgewässer drohte mehr und mehr zu verlanden und die wichtige Funktion als Fischlebensraum zu verlieren. Glücklicherweise gelang es, die Bezirksregierung  Köln von der Notwendigkeit der Erhaltung des Seitengewässers zu überzeugen. So wurde in diesem Herbst endlich der zweite Zulauf geschaffen, um den wir schon seit Jahrzehnten kämpfen. Nun wird das Gewässer bei hohem Wasserstand kräftig durchflossen und sollte dadurch als Fischwasser dauerhaft erhalten bleiben.

Es gibt noch mehr Bereiche, die verbesserungswürdig sind. Ein guter Ansatz dürfte auch die Verwirklichung der europäischen Wasserrahmenrichtlinie sein, nach der sich auch die Sieg wieder erheblich naturähnlicher entwickeln soll.

Aber auch Abgrabungsgewässer wie der Allner See sind keine idealen Fischlebensräume, wurden sie doch nicht als Fischgewässer gebaut sondern nur um Kies zu gewinnen. Aber auch der Allner See hat sich als Fischlebensraum aus zweiter Hand gut entwickelt. Das wollen wir noch weiter fördern. Dazu brauchen wir natürlich die Zustimmung der Stadt Hennef, der Gewässereigentümerin. Mit ihr wollen wir alsbald über unsere Pläne sprechen.

Wie heißt es doch auf unserem Briefbogen? „Verantwortung für die Natur!“ Auch nach mehr als 100 Jahren!